Der Stoffwechsel ist auf eine ausreichende Verfügbarkeit an Mikronährstoffen, zu denen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Fettsäuren gehören, angewiesen. Besonderes anfällig gegenüber Mikronährstoffmängeln ist der heranwachsende Organismus. Mikronährstoffmängel ab der Zeugung bis Ende des zweiten Lebensjahres können zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen führen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Die Entwicklung des Gehirns ist während des letzten Drittels der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres besonders ausgeprägt. Während dieser Zeit entwickeln sich Dendriten und Synapsen. Fehlen dann entsprechende Mikronährstoffe, die für die Entwicklung erforderlich sind, wie z. B. Eisen, Vitamin B12, Vitamin D, Jod oder andere, kommt es zu einer Störung der Hirnentwicklung. Kognitive Defizite, die das gesamte Leben anhalten, können die Folge sein.
Weiterlesen ...Die Ernährung kann einen beträchtlichen Einfluss auf das Fühlen, Denken und Verhalten des Kindes ausüben. Es ist allgemein bekannt, dass bei Kindern, die mangelhaft ernährt sind, häufiger Verhaltensstörungen, Konzentrationsstörungen und Lernstörungen auftreten. Eine schlechte Ernährung zieht unweigerlich eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Mikro- und Makronährstoffen nach sich – jenen Stoffen, die für die allgemeine Entwicklung des Kindes und für die Leistungsfähigkeit unentbehrlich sind. Eine hirngesunde Ernährung enthält ausreichend Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, essentielle Fettsäuren...weiter
Viele Eltern und auch erwachsene Betroffene suchen nach Alternativen zu der meist üblichen pharmakologischen Therapie mit Methylphenidat. Manche Kritiker der herkömmlichen Psychopharmakatherapie stellen Persönlichkeitsveränderung der Kinder während der Therapie fest und fürchten Langzeitschäden, da die Folgen einer Langzeiteinnahme noch nicht hinreichend erforscht sind. Auf der Suche nach Alternativen wird man zwangsläufig auch mit dem Thema Mikronährstofftherapie konfrontiert. Es gibt tatsächlich verschiedene Hinweise aus Studien...weiter
Eine Blutanalyse - der DCMS-Neuro-Check - gibt Auskunft über die aktuelle Mikronährstoffversorgung des Kindes. Aus dem Blut kann man erkennen, wie es um die Versorgung des Stoffwechsels mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren bestellt ist. Für einen optimalen Hirnstoffwechsel müssen alle Mikronährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Wir orientieren uns bei den Therapieempfehlungen nicht nur an den Normwerten, sondern berücksichtigen auch einen Mehrbedarf − immer unter Beachtung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse...weiter
Wissenschaftler aus den USA untersuchten bei Kindern mit und ohne ADHS sowie bei Collegestudenten mit und ohne ADHS die Nährstoffaufnahme über einen Zeitraum von drei Tagen. Es fand sich keine Evidenz für eine verminderte Nährstoffaufnahme bei ADHS-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei 95 Prozent der Studienteilnehmer wurde eine unzureichende Aufnahme von Vitamin D und Kalium festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit für ADHS war mit einem höheren Konsum von Aspartat und Glycin assoziiert. Eine verminderte Wahrscheinlichkeit für ADHS korrelierte mit einer höheren Glutamataufnahme. Die Autoren der Studie halten umfangreichere Studien notwendig, um die Frage zu klären, inwieweit Aminosäuren ein modulierender Faktor bei ADHS sind.
Referenz:
Holton KF, Johnstone JM et al.: Evaluation of dietary intake in children and college students with and without attention-deficit/hyperactivity disorder; Nutr Neurosci. 2018 Jan 23:1-14.
Wissenschaftler aus Taiwan publizierten im Januar 2018 eine Metaanalyse über den Zusammenhang des Eisenspiegels mit ADHS. In die Metaanalyse wurden 17 Studien einbezogen. Bei Kindern mit ADHS waren die Serum-Ferritinspiegel signifikant niedriger als bei Kindern ohne ADHS. Bei den Konzentrationen von Eisen und Transferrin zeigten sich keine Unterschiede. Der Schweregrad der ADHS-Symptomatik war bei Kindern mit einem Eisenmangel signifikant ausgeprägter als bei denjenigen ohne Eisenmangel.
Referenz:
Tseng PT, Cheng YS et al.: Peripheral iron levels in children with attention-deficit hyperactivity disorder: a systematic review and meta-analysis; Sci Rep. 2018 Jan 15;8(1):788.
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